Erwachen aus dem Kreislauf des Leidens

Wenn die Geschichte, die die Welt erzählt,
mit Mir selbst zusammenfällt,
das erweitert Meine subjektive Sicht,
ICH BIN (bewusst).

Ohne DAS (erwachte Bewusstsein) bewegt sich der Ich-denke-Mensch im Kreislauf seiner nicht überprüften Kinder-Gedanken. Unbewusst mit dem Körper identifiziert, ist er durch den Trieb, den Körper auf die bestmögliche Weise zu erhalten, im Kreislauf der Körperfixierung schmerzlich gefangen. Er ist getrennt von der Wahrheit in SICH SELBST und von den anderen. Der Glaube getrennt zu sein, das ist die an der Wurzel des körperlichen Menschen sitzende Ur-Angst. Tiere sind auf das Überleben konditioniert und ohne seine angsterfüllten Überlebens-Gedanken zu überprüfen, lebt der Mensch auf derselben (niederen) Tierstufe. Sein wahres (höheres) Wesen schläft in seiner Denk- und Verhaltens-Automatik. In diesem unbewussten Fall ist das der Kreislauf des Leidens, in dem die Überlebens-Angst die Triebkraft ist.

Wird Angst als Wecksignal hin zur Aufrichtigkeit anerkannt, ändert sich für denjenigen alles. Es ist der heilsame Pfad in die Er-Lösung vom tierischen Dasein und damit vom Leiden. Es ist die Aufrichtung zum wahren Menschen. Indem sich die durch Angstgedanken eingeschränkte Sicht öffnet, erwacht die Intelligenz des Friedens. Hier und jetzt offenbart sich die Essenz seiner leidvollen Geschichte, die aus dem Wechsel von Frieden und Krieg besteht, als licht. Durch Bewusstsein selbst offenbart sich die auf das beste Überleben ausgerichtete tierische Jagd als Illusion und damit die Illusion einer Evolution. Es ist die Umkehr vom Haben zum Sein. Das nach Liebe und Zuwendung schreiende unerlöste innere Kind erwacht. Das ist gleichermaßen die Initiation hin zum Erwachsenen. Nur Kinder sind bedürftig nach Liebe Anerkennung und Wertschätzung. Der Erwachsene liebt selbst. In jedem selbst offenbart sich diese EINE Wahrheit, die Liebe oder Gott ist.

Der Umkehrkurs

Die Heilungs-Maschinerie

Wird der an der Wurzel des Menschen sitzende Schmerz des Trennungs-Gedankens „Ich“ nicht als Wecker anerkannt, ist derjenige im Teufelskreis des Leidens gefangen. Schmerz ist chronisch. Ungeprüfte Bewertungen wie zum Beispiel schlecht, falsch, böse oder Sätze wie „Mit Mir stimmt etwas nicht, etwas schreckliches kann passieren.“ usw.. können sich im Körper schmerzlich manifestieren und Krankheitsbilder erzeugen. Die Unwissenheit, dass und wie jeder schmerzliche Gedanke selbst untersucht werden kann, setzt eine Heilungs-Maschinerie in Gang. Heilungs-Konzepte wachsen auf dem Boden dieser Unwissenheit. Wir nennen es unter anderem Medizin, Therapie, gesunde Ernährung, Natur-Heilkunde, Geistheilung, positives Denken, Krankheit als Weg, Meditation, Reiki, Shiatsu, Yoga, Tantra usw.. Unbewusste Menschen wollen unbewusste Menschen heilen, ihnen helfen. Das ist gut. Eine Methode kann durchaus momentan körperliche Heilung bewirken. Doch sie ersetzt nicht das gleichbleibende Wohlgefühl als die Freude des Klarheits-Bewusstseins. Sehr oft findet nach einer körperlichen Beruhigung eine Verlagerung statt. Ein neues Krankheitsbild wartet schon darauf, unser schönes Leben erneut zu ruinieren.

Der Umkehrkurs

Das Geheimnis von The Work of Byron Katie

Viele Wege führen nach Rom – Ist das wahr?

Die verzweifelte Suche

Die Überprüfung von Angstgedanken, die unser glückliches Leben oft ruinieren, Krankheit oder psychisches Leiden erzeugen können, durch 4 einfache Fragen, ist in der Welt als „The Work of Byron Katie“ bekannt. Dies ist keine Methode, kein Weg, um irgendetwas zu erreichen, wie zum Beispiel Heilung, Selbsterkenntnis, Erfolg, Erleuchtung, Liebe, Freiheit, Harmonie, Frieden, usw.. Der Glaube etwas tun zu können, um… gehört zum normalen weltlichen Denken, das auf der Vorstellung beruht, dass etwas mit sich selbst, den Anderen und/oder der Welt nicht in Ordnung, falsch, schlecht, furchtbar oder schrecklich ist, und dass wir etwas tun können, um uns selbst, den Körper, das Leben oder andere Menschen zum Besseren hin zu verändern. Diese auf die Zukunft gerichteten Gedanken, machen den jeweiligen Menschen un-entwegt zum Sucher. Das ist zunächst richtig, weil es so ist. In diesem Hereinfall auf die Suche ignorieren wir jedoch unbewusst, dass das, was hier und jetzt ist, richtig, gut und wertvoll ist. In diesem Fall der unbewussten Ignoranz wandern unsere schmerzlichen Angst-Gedanken auf all unseren Wegen chrono-logisch durch Raum und Zeit mit. Wir wandern durch Heilungs-Angebote, suchen unser Heil innerhalb von Paar-, Familien-, Gruppenbildung und/oder im Erfolg. Die Ursache unseres Schmerzes, der sich als Hysterie, Panik, Wut, Angst, Traurigkeit bis hin zur Depression äußern kann, suchen wir in der Kindheit, bei Eltern, Lehrern und anderen Ereignissen. Der Wunsch nach Versöhnung, Heilung und Frieden treibt uns an. Hier ist übersehen, dass all das in uns bereits existiert. Als Wissenschaftler wandern wir gedanklich durch den Mikro- und Makro-Kosmos und suchen weit weg von uns selbst den Ursprung von allem. Ohne die Überprüfung unserer ursprünglich eingeprägten Angst-Gedanken sind wir blind in Bezug auf die Wahrheit unseres wundervollen Seins.

Die Untersuchung

Wer bei seiner Suche bei der Gedankenüberprüfung ankommt, ist hier und jetzt angekommen. In dieser einfachen Verfahrensweise begegnen wir dem Ausgangs- und dem Endpunkt der Suche zugleich. Die schmerzlichen Gedanken sind ein Stopp-Signal für alle Wege und gleichermaßen ein dringlicher Hinweis (Wecker) diese zu überprüfen, um selbst zu sehen, was wahr ist und was nicht. In diesem Fall erwacht das Wahrheits-Bewusstsein im jeweiligen Menschen. Anstelle der äußeren Suche sich aus Liebe zur Wahrheit für die Untersuchung des Verstandes zu entscheiden, ist der entscheidende Schritt, der die Erlösung vom Leiden bewirkt. Versöhnung, Liebe, Heilsein sind Offenbarungen des Wahrheits-Bewusstseins. Man kann sie nicht erreichen.

Die Suche verhindert das intelligente Sehen

Im Prozess der Selbst-Befragung, was „The Work“ ist, geschieht schon die erste Überraschung: Die so hoffnungsvoll auf die Zukunft gerichteten Gedanken sind nachgeplappert, von anderen ungeprüft übernommen und das von Generation zu Generation. Werden nun diese mit Angst-Energie geladenen Gedanken in nur 6 Sätzen formuliert und in einen Fragebogen eingetragen, ist das wie Gedankenanhalten. Nun können diese hier und jetzt überprüft werden. Das ist intelligentes Sehen statt denken und suchen. Nichtstun. Kein Weg mehr, um etwas zu erreichen. In dem hier und jetzt erwachenden Wahrheits-Bewusstsein löst sich jede Leidensgeschichte auf. Wer jedoch weiter auf ein bestimmtes Ergebnis hofft, oder weil er nicht bereit ist seine im bzw. als Verstand eingeprägten kindlichen Wahrheiten loszulassen, wird früher oder später damit aufhören, weil er nicht bekommt, was er sich wünscht. Er wird sich anderen Wegen zuwenden. Er wendet sich ab. Wir wenden uns immer ab, wenn unsere Vorstellung nicht erfüllt ist. Dies ist der Kreislauf der unbewussten gedanklichen Wege-der Lauf des Leidens. Weil der Mensch allen möglichen Versuchungen unterliegt, um sich besser zu fühlen, weil es angeblich hier und jetzt schrecklich ist, wachsen auf diesem Missverständnis unzählige viel-versprechende Wege, die auf Liebe, Heilung oder auf Glücklichsein ausgerichtet sind.

Unglaublich, aber wahr

In der Ausrichtung nach innen finden wir jedoch nicht nur die Ursache von Schmerz, was im selben Moment seine Auflösung bedeutet. (Es sei denn, derjenige will an seiner Kinder-Geschichte festhalten, die er für die Wahrheit hält). Hier offenbart sich auch der Ursprung der Menschheit mit all ihren Errungenschaften und ihrem Zerstörungswahn. Hier finden wir den Ursprung der Erde, des Sonnen-Systems, ja des gesamten Universums. Doch das wird erst durch das Erwachen im Bewusstsein selbst klar.

Nur der Wille, in Wahrheit zu sein, heilt

Der Prozess der Überprüfung unserer Angst-Gedanken lässt sich also nicht in die Reihe der Möglichkeiten und Versuchungen, um etwas zu erreichen, einordnen. Während Gesundheits-, Heilungs- oder spirituelle Konzepte die menschliche Ego-Struktur, das „Ich will“, „Ich brauche“ bedienen, also der menschlichen Bedürftigkeit Rechnung tragen und mit Hoffnungen locken, begegnen wir in der Gedanken-Untersuchung also einem ganz anderen Willen. Es ist der Wille in Wahrheit zu sein. Dieser Wille ist heilsam. Es ist Gnade, weil durch diesen Willen Befreiung vom Leiden von selbst geschieht. Das ist die Entlassung aus dem Gefängnis (der Angst). Die Tür zur Freiheit öffnet sich. Bleibt Heilung jedoch eine Zielstellung, wird wahre Heilung nicht geschehen. Was Ich haben will, wird sich entfernen. In der Bereitschaft von Wünschen und Hoffnungen loszulassen, sich der Hölle des Schmerzes hinzugeben, passiert das irrationale Heils-Ereignis. In demjenigen, der sich nicht weg und auf einem Weg bewegt, um etwas zu verändern, löst sich die Hölle auf. Liebendes Gewahrsein erscheint. Heilung, Frieden, Freiheit, Erleuchtung sind Begleit-Geschenke der Hingabe an das, was IST. Doch das ist nicht einmal das Wesentliche. Hier am Ende des Leidens offenbart sich das Mysterium der Schöpfung. Es ist etwas, was dem Verstand nicht zugänglich ist. ES IST ungetrügte Lebensfreude, strahlende Schönheit. SIE ist geistiger Natur.

Die Wahrheit befreit zum Selbst, was Liebe ist

„The Work“ folgt einem meist unbekannten, geheimnisvollen Wissen. Wir haben das normaler-weise weder von unseren Eltern noch von Lehrern, Therapeuten oder anderen Menschen, die wir zur Autorität erklären, vermittelt bekommen: Schmerzliche Emotionen wie Angst (Schuld, Scham), Traurigkeit, Ärger, Wut, Zorn, Depression, Verletztsein usw. sind nicht falsch, schrecklich, negativ, schlecht oder gar böse. Sie sind richtig und müssen deshalb weder verändert, geheilt oder therapiert werden. Sie sind nichts als Wecksignale, dringliche Hinweise den eigenen Verstand zu überprüfen, der sie erzeugt. Schmerz ist ein Indiz, dass wir in einer Lüge leben und die Wahrheit nicht sehen. Lügen tun weh. Die Wahrheit befreit. Diesem heilsamen Pfad in Eigenverantwortung zu folgen, statt nach Heilung zu suchen oder andere abzulehnen, zu heilen, zu therapieren oder ändern wollen, wenn sie diese Gefühle haben oder wenn sie diese in uns auslösen, das ist der erste wesentliche Schritt ins erwachsene Leben. Ich nenne es die Offenbarung des Wunderbaren SELBST, das Liebe ist. Hier und jetzt ist das Tun von Liebe durchdrungen. Wir leben und arbeiten nicht, weil wir bedürftig sind oder weil wir es müssen. Der Mensch ist frei durch Liebe. Er lebt im Einklang mit dem WuWe, der Lebenskunst des Tao.


 Mehr lesen? https://www.sein.de/brandenburg/geheimnisvolle-gespraeche-im-seddiner-wald/

Die ultimative Befreiung

Erschienen im Sein-Berlin Juni 2017

Die ultimative Befreiung: Erwachen in der Wirklichkeit

Gefangensein heißt, sich in kollektive und individuelle Glaubenssätze verstrickt zu haben. Glaubenssätze, die wir für die Wahrheit halten. Sich auf den Weg in die Freiheit zu machen, bedeutet, all diese inneren Koordinaten, nach denen wir uns täglich richten, als Lügen zu demaskieren. Es ist der Weg ins Erwachsensein und oft ein einsamer Weg, denn die meisten Menschen wollen gar nicht in der Wahrheit erwachen, sondern noch Kinder bleiben und weiterschlafen. Wie es der Dichter Christian Morgenstern formulierte: Die zur Wahrheit wandern, wandern allein.

Von Karina Gerlach

Der Glaube, dass ich ein Körper und damit eine von anderen und/oder von Gott getrennte Person bin, wird kontinuierlich von Generation zu Generation übertragen. Es ist eine sich ständig fortsetzende Trennung (vom Einssein) durch den nicht selbst überprüften Ur-Glauben „Ich“. So entsteht die „Fortpflanzung“ grundlegender Unwissenheit über die Wahrheit des Lebens von Mensch zu Mensch. Die Anhaftung an diesem ursprünglich eingeprägten Ich-Gedanken erzeugt eine körperliche Bindung, die Körper-Identität, die wiederum die Angst vor dem Tod erzeugt, den wir, weil wir uns für den Körper halten, als Nichtexistenz verstehen. In dieser spannungs-geladenen Körperfixierung ist der Mensch verblendet. Er ist blind in Bezug auf die Wahrheit, die Gott oder All-Bewusstsein ist. Er ist bedürftig, zweifelnd, angst-aggressiv und sieht sich als Opfer.
Die grundsätzliche Angst vor dem Tod spiegelt sich im Grund-Gedanken „Etwas Schlimmes könnte passieren.“ wider. Ohne das Wissen, dass dieser Satz Bestandteil der Ur-Religion „Ich“ und damit eine Lüge (Missverständnis) ist, werden die darauffolgenden Glaubenssätze wie zum Beispiel: „Ich brauche Schutz, Sicherheit, Liebe, Geborgenheit, Es ist möglich, etwas falsch zu machen, Angst wird als Selbstschutz gebraucht, Wut, Zorn, Trauer sind berechtigt, Trennung von geliebten Personen tut weh, Der Körper braucht Essen und Trinken, um am Leben zu bleiben, Wenn der Körper stirbt, BIN ICH nicht mehr hier, oder auch Ich brauche körperliche Berührung, sonst sterbe Ich“ als normal und wahr angenommen. In diesen ungeprüften Sätzen ist der Schmerz der kindlichen Konditionierung und Unwissenheit gebunden. Sie und alle anderen Sätze folgen der Ur-Religion „Ich“, die als solche nicht erkannt wird. Alle Sätze sind Bestandteil des unbewussten (schlafenden) Menschseins und die Ur-Sache für die Anhaftung am Materiellen, am Besitz. In dieser Anhaftung ist der Kinder-Mensch grundsätzlich abhängig, unfrei, bedürftig, traumatisiert. Er lebt im Traum und nicht in der Wirklichkeit. Die Menschheit kann allerdings nicht im Kollektiv erwachen (= erwachsen werden). Für den Weg ins Wahrheits-Bewusstsein ist jeder selbst verantwortlich. Im diesem Wahrheits-Bewusstsein zu leben, ist charakteristisch für den Erwachsenen.

Soziale Befreiung

Der Gedanke: „Etwas Schlimmes könnte passieren (mit meinem Haus, mit meinem Körper, mit anderen und/oder in der Welt).“ wird als wahr angenommen, weil alle schließlich dasselbe denken. Dass „die anderen“ jeweils Spiegel der eigenen ungeprüften Angstgedanken sind, wird ignoriert und übersehen. Entsprechend erscheint der daran gekoppelte Satz: „Ich brauche Sicherheit.“ ebenfalls ganz normal und damit die Suche nach Geselligkeit, Liebe, Geborgenheit, Schutz usw.. Wir sind doch soziale Wesen, sagt der un-erwachte Kinder-Mensch. So ist die Paar-, Familien,- Sippen- und Gruppen-Bildung, der kollektive Zusammenschluss in Friedens-Meditationen, wie auch der militärische Kampf gegen Terroristen ganz normal – sagt der Kinder-Mensch. Was hier fehlt, ist die wahre Bildung, die Ausbildung in der Wahrheit, was ICH wirklich BIN. In dieser Realisierung ist klar ersichtlich: Verschiedene Gruppierungen und Gesellschaften sind Ballungen zusammengehöriger Gedanken. Doch Gedanken kommen und gehen (50 pro Minute) und ohne darauf einen Einfluss zu haben, hängen wir an bestimmten Gedanken dran. Das können morgen schon andere als heute sein. Hier begegnen wir der Ursache der menschlichen Unzuverlässigkeit und auch dem Grund, warum sich Partnerschaften, Kollektive und Gesellschaften verändern und verschieben. Nichts scheint inmitten der Identifikation mit bestimmten Gedankenkonstrukten wirklich stabil und sicher zu sein – und das macht immer wieder neu Angst. Der Mensch, der nicht weiß, wer er wirklich ist und auf jeden Gedankenzug aufspringt, ist stets Opfer der eigenen Unwissenheit, die Angst ist und ihn, um vermeintliche Sicherheit zu erreichen, immer wieder neu mit anderen zusammentreibt. Hier wird vergessen: Nur Lügen erzeugen Angst, und wo Angst ist, weist das auf eine Lüge hin.
Im Wahrheits-Bewusstsein geschieht Befreiung von der Wir-Trance. In Kontakt mit dem Ur-Vertrauen ins Leben, dass das, was ist, immer richtig und gut ist, ist der Mensch frei. Die Falle der auf Schein-Sicherheit ausgerichteten Sozialisierung schnappt nicht mehr zu. Die wirkliche Individuation, der Austritt aus dem „Ich-brauche-Modus“, ist der Anfang der Leichtigkeit des Seins. Hier ist das Leben wahrlich ein göttliches Spiel. Durch Selbst-bewusst-Sein ist der Mensch aus sich selbst heraus glücklich. Weil er nicht den anderen für sein Glück braucht, steht seine Handlung im Dienst des Friedens und der Freiheit anderer.

Sexuelle Befreiung

Aber ist denn beispielsweise Sexualität nicht ein menschliches Bedürfnis? Nein! Unsere Bedürfnisse sind nur gelernt und Spiegel der Anhaftung an Gedanken, also Glaubenssätze. Mutter und Vater haben sich unbewusst selbst als sexuelle Wesen angenommen, weil sie es angesichts der Geschlechter-Trennung nicht anders kennen. Sie sind auf den angstbesetzten Trennungs-Gedanken „Ich“ hereingefallen. Das erzeugt einen spannungsgeladenen Körper, der sich zu anderen spannungsgeladenen Körpern hingezogen fühlt, in Erwartung der erlösenden Entladung. Manchmal nennen wir das „Seelenpartner“ oder gar „Liebe“. Doch wir sind Opfer unserer unbewussten Sexualisierung (= Trennung, Polarisierung), die uns zueinander treibt. Das Verlangen nach Einssein und nach der eigenen Unschuld, die das neue Kind erst einmal spiegelt, ist groß. Hier zeigt sich der unbewusste Trieb als Lust. Das erhält eine sexuelle Welt. Ohne den Kontakt zur inneren Liebe ist das aber auch bei beidseitiger sexueller Einigung eine Vergewaltigung (der inneren Liebe). Im Zustand, in dem die innere Liebe, die Gott ist, ignoriert (abgespalten) ist, sind Kinder von Anfang an sexualisiert und ein Produkt des eigenen durch Angst bedingten Leidens. Die Sexualisierung ist auch der Grund, warum unser „Liebesleben“ oft im Desaster endet. Die daran geknüpften Erwartungen werden nicht erfüllt und das ist enttäuschend.
Kann man dem entkommen? Der Mensch hält normalerweise dem tierischen Trieb der Lust nicht stand. Ist ein Kind nicht gewollt, bleibt der Zwang, die Lust zu befriedigen und der Griff nach Verhütungsmitteln. Für den, der den wesentlichen ersten Schritt in die Wahrheit, die Liebe ist, verpasst oder kein Interesse an diesem Schritt hat, ist Sexualität, mit wem auch immer, nichts als unbewusste pubertäre Selbst-Penetration, ausgerichtet auf lustvolle Befriedigung (Erlösung), weil wir nicht über die Wahrheit solcher Begegnungen aufgeklärt sind. Wir agieren hier ein emotionales Hirngespinst aus, die ungeprüfte, spannungsgeladene Ich-Polarisierung. Was ist zu tun? Die Überprüfung und Erkenntnis der Wahrheit, die hinter dem oben genannten Gedanken „Ich brauche Sexualität“ steht, befähigt den Kinder-Menschen zum Sein, mit dem, was ist. Hier, wo der Wille aufgebracht wird, keine äußere Handlung zur Befreiung zu tun, findet Befreiung von sexuellen Nöten statt. Angekommen im Bewusstsein der inneren Liebe gibt es keine sexuelle Falle mehr, die zuschnappt. Ohne eine emotional-sexuelle Erregung dient ein Geschlechts-Kontakt nicht dem Wahnsinn orgiastischer Befriedigung. Was bleibt zwischen Mann und Frau, ist ein besonderes, jedoch keinesfalls überschätztes Liebes-Spiel.

Hunger – ist das wahr?

Durch den angenommenen (Angst erzeugenden) Trennungsgedanken „Ich“ bekommt der Mensch sein Körpergewicht. Das wird durch Gedankenüberprüfung klar. Angst macht zunächst den Körper und im selben Moment das Leben schwer. Sie zieht uns nach unten und wenn wir uns dann gegen die Schwerkraft auf der Erde bewegen, raubt das Energie, die wir durch Nahrung ausgleichen. Weil an den Glauben, ein körperliches Wesen zu sein, grundsätzlich Bedürftigkeit gekoppelt ist, die nicht als das Ur-Bedürfnis nach der Wahrheit erkannt ist, unterliegt der Mensch dem Drang nach körperlicher Selbsterhaltung durch Nahrungszufuhr. Wir nennen es „Hunger“. Ohne die Umkehr können wir nicht „über unseren Tellerrand hinausblicken“. Hier sind wir von dem überlieferten Gedanken: „Der Körper braucht Essen und Trinken, um am Leben zu bleiben.“ unbewusst gesteuert.
Die Umkehr ins bewusste Sein bringt etwas ganz anderes zutage. Der Mensch ist in diesem Zustand hier und jetzt im Frieden. Er ist berührt, in Liebe mit DEM, was von außen durch die körperlichen Sinnesorgane zu ihm kommt. Die körperlichen Sinne sind offen. Diese Erfüllung des Seins, die reine Lebensfreude ist, ist in jedem Moment gegeben. Nun ist Essen und Trinken in diesem Zustand einfach ein weiterer Akt tiefer innerer Berührung. Hier ist klar, Liebe ist universelle Nahrung, macht „satt“. Für die Glückseligkeit wird keine bestimmte Nahrung benötigt. Der bewusste Mensch ist nicht in Not. Essen ist an dieser Stelle keine Ernährung, sondern Teil des Liebes-Spiels hier auf der Erde. Das dem Verstand nicht Zugängliche ist hier die Offenbarung eines liebenden Gewahrseins: Scheinbare physische Nahrung durchdringt einen scheinbaren Körper. Essen ist gut und Nicht-Essen macht nichts.
Durch Bewusstsein entpuppt sich die geballte Energie, die wir Angst nennen, als Liebe. Diese allgegenwärtige Kraft ist dem Energie-Erhaltungssatz unterworfen, dem Gesetz des ewigen Lebens. Es ist die Ur-Energie, die ohne Anfang und ohne Ende hier und jetzt im Menschen wirksam ist. Hier ist klar, dass der Körper keine eigenen Bedürfnisse hat. Er folgt dem Denken. Wird uns, die wir von Geburt an reine Liebe sind, der Glaube als Wahrheit vermittelt, dass wir physische Nahrung brauchen, kann der Körper in der Tat sterben, wenn physische Nahrung nicht verfügbar ist. Doch wir sterben nicht an physischem Nahrungsmangel, sondern an der Ignoranz der existenziellen Liebe. Hier durchdringt ein scheinbarer Tod einen scheinbaren Körper. Das ist das göttliche Spiel. Es kann hier und jetzt durch die Umkehr ins Wahrheitsbewusstsein durchschaut werden. Die konsequente Umkehr löst die unbewusst angenommenen Körperidentität durch Bewusstseins-Klarheit auf. Willkommen in der Freiheit deines Seins.

Der Umkehrkurs

Nachhaltigkeit

Die Erweiterung des Begriffes der Nachhaltigkeit auf das persönliche Bewusstsein

 Auf der grünen Welle?

Nachhaltigkeit kann ein Sinnbild für ökologischen Anbau, eine umweltgerechte Lebens- und Konsumweise, für eine Wirtschaft im Sinne der Generationsgerechtigkeit sein, für Entwicklungs-, Finanz- und Umweltpolitik, Architektur und Wissenschaft aber auch für den bewussten Umgang mit sich selbst, was von all dem unabhängig ist. Sich selbst bewusst zu sein und darin klar in Bezug auf die eigenen wahren Bedürfnisse ist das Schönste und Höchste zugleich. Hier findet eine klare Herauslösung aus dem normalen Konsum-Verhalten statt. Obwohl doch das Erwachen im Wahrheits-Bewusstsein der erste wesentliche Schritt in unserem Leben sein müsste, jagen wir stattdessen unbewusst (automatisch) der Befriedigung unserer in der Kindheit angenommenen Bedürfnisse nach, das heißt, der Erfüllung von Glaubenssätzen, die als solche nicht erkannt sind. Wir füllen unsere Taschen, mit was auch immer. Das Zeitalter der Jäger und Sammler ist nicht vorbei. Dass Bedürfnisse Glaubenssätze sind, uralte gedankliche Einprägungen, ist für den menschlichen Jäger nur schwer bis gar nicht nachvollziehbar. Wir haben doch nichts anderes gelernt. Und doch gibt es eine innere Intelligenz, die den Wahnsinn des Verbrauchens erkennen kann. Nun ja, Verzicht kann natürlich nicht die Lösung sein, denn das ist anstrengend, energieraubend und die Bemühung um Nachhaltigkeit im materiellen Sinne ist zwar löblich, jedoch längst nicht alles. Die wirkliche grüne Welle beginnt mit der Überprüfung der persönlichen Bedürftigkeit.

Die Umkehr vom Haben zum Sein

Die Umkehr vom Habenwollen zum Sein mit dem was (wirklich und wahr) ist, birgt eine Überraschung der besonderen Art. Weil Selbst-bewusst-sein Klarheit im Denken bewirkt, ist dies die Er-Lösung von Mir als gieriger Konsument. Klarheit, was die eigenen Bedürfnisse betrifft, wirkt sich nachhaltig auf die eigene Gesundheit aus. Es stoppt den unbewussten Raubbau am eigenen Körper und gleichermaßen den Raubbau der Erde. Der unbewusste Selbst-Zerstörungs-Prozess wird gestoppt. Das stabilisiert die Selbstheilungskraft. Ein durch falsches Denken und Verhalten gestörtes Körpersystem kommt durch bewusstes Sein in Balance. Daran ist eine heilige/heilsame „Erdverbundenheit“ gekoppelt. Hier erübrigt es sich zum Beispiel den persönlichen Alterungsprozess aufhalten zu wollen. Es ist der Einklang mit den Naturgesetzen ohne Gegenwehr. Hingabe an die Wirklichkeit, an die Schönheit des Seins, die immer perfekt ist. Es ist das, worauf zum Beispiel das chinesische Wu Wei hinweist: Absichtsloses Tun. Das ist Tun, ohne den Anspruch der Verbesserung. Was ist, ist gut im Sinne von heilig.

Der Umkehrkurs

Menschliche Blindheit

Erschienen in „Sein“ Berlin im September 2015

Wenn die Tränen nicht fließen. Ein paar Worte zur menschlichen Blindheit

Die Aufgabe des Verstandes ist es, frühkindlich erfahrene schöne und schmerzliche Ereignisse zu speichern. Natürlich haben wir mit den schönen Ereignissen kein Problem. Wir erinnern uns gern an sie. Es fühlt sich so gut an. Doch wenn uns schmerzliche Erfahrungen nicht loslassen, wenn sie unsere Lebensqualität beeinflussen, wenn sie verhindern, dass wir von innen heraus einfach glücklich sind, so dass das Lebenspotenzial frei fließen kann, haben wir hier und jetzt die Möglichkeit zu erkennen, dass dies vorbei ist. Was dieser wunderbaren Erkenntnis und damit dem Lebensfluss jedoch im Wege steht, ist die schmerzliche Interpretation, der Nachhall der Angstgedanken, die mit dem Ereignis konform gehen. Automatisch werden diese in aktuelle Situationen hineininterpretiert. Blind in Bezug auf das, was hier und jetzt wirklich ist, kreiren wir eine subjektive von blinder Angst durchdrungene Wirklichkeit. Diese menschliche Urangst ist nicht als kraftvolles Wecksignal, die Augen zu öffnen, klar zu sehen, erkannt. Sie äußert sich u.a. als Traurigkeit oder Wut und besitzt genau dadurch eine selbst-zerstörerische Wirkung in erster Linie auf den eigenen Körper. Verbissen kämpfen wir ums Überleben, beißen vielleicht tapfer die Zähne zusammen, so dass der Zahnarzt auch gut leben kann. Mein Abrasionsgebiss zeigte sich schon sehr früh. Doch die Zahntechniker können gute neue Zähne machen. Vielleicht verbieten wir uns die Traurigkeit: Ich darf nicht weinen, muss stark sein. Wenn die Tränen jedoch nicht fließen, kann sich u.a. Druck im Auge aufbauen. Sehstörungen bis zur Erblindung kann die Folge sein. Gut für den Augenarzt. Durch die intelligente Haltung Traurigkeit hier und jetzt zuzulassen, den dazugehörigen Gedanken zu finden und ihn überprüfen, beginnt ein inneres Sehen, ein Erwachen in der Helligkeit des Seins. Kann sein, dass die Tränen, die nun fließen, Tränen der Liebe sind, die nun wahrgenommen wird. Es könnte sich die Augenfunktion normalisieren, doch das ist nicht das Wesentliche. Klarsehen ist Klarsein und das ist Glücklichsein. Dazu braucht es nicht die körperlichen Augen.

Die Zeit heilt alle Wunden – Ist das wahr?

Veröffentlicht im „Sein“ Berlin im Juli 2016

Die Zeit heilt alle Wunden – Ist das wahr?
Das Wunder der Zeitlosigkeit

Was ist das, die Zeit, auf die manche von uns hoffen? Einstein hat herausgefunden, was wir eigentlich schon selbst wissen: Zeit ist keine verlässliche Größe. Sie bezieht sich auf einen Fixpunkt, der in Wirklichkeit keiner ist. Was hier und jetzt gemessen, gedacht, gehofft wird, ist abhängig von mir, dem Beobachter. Doch wer bin Ich? Eine gedanklich fixierte, vollkommen unzuverlässige Größe, die nicht in Kontakt mit der Wirklichkeit und demzufolge eine Illusion ist, was auch die Hirnforschung (u.a. Prof. Wolf Singer) eindeutig bewiesen hat: Der Proband reagiert auf das, was er denkt, was es ist und nicht auf das, was vorgegeben ist. Der Mensch ist (gedanklichen) Interpretationen unterworfen, auf die er keinen Einfluss hat. Gedanklich identifiziert glauben wir auch, dass es Hoffnung auf Heilung, Erlösung usw. geben kann. Das ist ein weiterer Gedanke. Dass es nichts gibt, was sich exakt voraussagen oder bestimmen lässt, nicht einmal die Zeit, ist u.a. auch die Ursache für menschliche Unpünktlichkeit, für nicht einhaltbare Treue- und andere Versprechungen, für die Unzuverlässigkeit von Heilungs-Konzepten und für die Unmöglichkeit der Physiker das kleinste Teilchen zu lokalisieren, um es exakt zu bestimmen. Durch die Umkehr nach innen ins Bewusstsein ändert sich alles. Es löst sich die Ich-Fixierung, das Ur-Teilchen. Die Zeit verlangsamt sich und der Körper bzw. die Körperidentität verschwindet, was auch die Relativitätstheorie aufzeigt. In dieser Stille und dem Gelöstsein BIN ICH immer noch hier. ICH erscheine zeitlos in allem, was die äußere Welt ausmacht. Eins. Hier ist die Trennung und damit die Zeit/Vergänglichkeit überwunden. Das ist, wo wir uns treffen. Nur in der Körperidentifikation erscheint alles voneinander getrennt und nur hier gibt es scheinbar eine körperliche Bewegung, wodurch Raum, Zeit und Leiden erscheint. Stirbt die Trennungsidentität „Ich“ durch die Umkehr ist jeglicher Schmerz wie durch ein Wunder überwunden. Welch eine unverhoffte Erlösung.

Der Umkehrkurs