Durch Achtsamkeit ist es möglich, die Schöpfung zu erkennen. In jedem Menschen gibt es das GewahrSein der spontanen Rückkopplung äußerer Ereignisse. Diese geheimnisvolle Synchronizität des Lebens unterliegt durch spontane, unterschiedliche Interpretationen von Ereignissen einer Zeit-Verschiebung. Das Unwissen, dass es sich bei den Ereignissen um fort-laufende Interpretationen handelt, bringt die Erscheinung der Zeit hervor. Hier bin ich als körperlicher Mensch scheinbar von der Ewigkeit des lichten Momentes getrennt.
Interpretationen, die nicht als solche erkannt sind, sind Glaubenssätze. Sie erschaffen eine jeweils persönliche Körper-Identität. Wo Körper sind, gibt es Raum, Zeit, Bewegung und Entwicklung. Ich bin aus der ewigen Zeit in die ablaufende, irdische Zeit gefallen. Das ist, wie es sein soll. Dahinter verbirgt sich das Schöpfungs-Prinzip des absoluten Geistes, der sich im Irdischen wiederholt. Immer und immer wieder.
Die Abtrennung der universellen Spiegelung des Geistes durch die spontane Annahme des Körpers ist der Anfang der Uhrzeit. In diesem unbewussten Moment der Ewigkeit erscheinen alle Geschichten als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Verstand. Auf eine geheimnisvolle Weise sind sie miteinander verwoben. Es ist der Beginn einer wunderbaren Vorstellung. Der Vorhang des Theaters öffnet sich. Statisten, die nicht wissen, wer sie sind, spielen eine Rolle, in der sie dramatisch von Liebe und Hass, von Geburt und Tod, von einem Anfang und einem Ende sprechen, schreien, singen und tanzen. Ihr körperliches Wesen drückt sich in unendlichen Paarungs- und Fortpflanzungs-Geschichten, in Schutz suchenden Kollektivierungen durch Revier-Kämpfe und Schlachten, bis in den Tod aus. Wir nennen es die Wirklichkeit oder das Leben.
Die Zeit läuft ab – Ist das wahr? Der Film des Lebens
Ist die Spiegelung als das Spontanitäts-Gesetz des Lebens in mir ignoriert, ist das hier und jetzt der Ursprung des fortlaufenden Denkens, das sich in der sich bewegenden Welt widerspiegelt. Das lebendige, vollkommene Wesen des raum- und zeitlosen Geistes spiegelt sich als die sich bewegenden Lebewesen und als die Bewegung der Materie.
Die urteilende Menschheit lebt in einem jeweils persönlichen Gedanken-Film, der als solcher nicht erkannt ist. Durch die angenommene Körper-Ich-Identität liegt jedem Verhalten Todesangst zu Grunde, auch wenn das nicht immer gleich offensichtlich ist. Fehlt diesem Schreckens-Film die Belichtung, verkörpert der Mensch im Wechsel alle Arten von Schau-Spielern. Der in die Tiefe der menschlichen Existenz versunkene vollkommene, intelligente Geist produziert als der Ich-Verstand alle Märchen, Mythen und Geschichten dieser Welt. Weil ihnen die Todes-Angst zu Grunde liegt, sind es Horror-Geschichten. Sie enthalten gleichermaßen die tiefe Sehnsucht nach Liebe, Freiheit und Frieden.
Angst produziert aggressive, kapitalistische Denkweisen. Es ist der Kriminal-Film des körperlichen Lebens. Die Dramaturgie umfasst alle emotionalen Reaktionen von Besitzanspruch, Habgier, Eifersucht, Neid, Diebstahl, Ausgrenzung bis hin zu Mord und Totschlag. Es ist der Spiegel tierischer Verhaltensweisen des „Fressens und Gefressenwerdens“. Filme, in denen die Liebe und die Schönheit des Lebens im Vordergrund stehen, sprechen von der Sehnsucht nach EinsSein (Vereinigung), nach Freiheit und Frieden. Auch spirituelle Geschichten gehören zum Repertoire des Verstandes, wie z.B. die Suche nach Unsterblichkeit („Der heilige Gral“). In den wissenschaftlichen und philosophischen Geschichten spiegelt sich die rationale Suche nach Vereinigung (z.B. einer einheitlichen Weltformel) oder nach vielfältigen Erklärungen des Lebens wider. Alle Geschichten dieser Welt träumen von einem besseren Leben. Diese Geschichten wiederholen sich, es gibt keine neuen Geschichten. Sie sind alle recycled.
Die Erdgeschichte als die Widerspiegelung der Menschheitsgeschichte
Sowohl die Evolutions-Theorie, als auch archäologische Geschichten sprechen von einer Vergangenheit, die jetzt im Verstand erscheint. Sowohl Erd-Formationen, Erd-Schichten, die darin vorkommenden Fossilien und andere mineralische Vorkommen, als auch die sich stets verändernden biologischen Formen, die in wechselnder Vielfalt auf der Erde erscheinen, sind Bestandteil fortlaufender Interpretationen, die als solche nicht erkannt sind. Es sind Konglomerate gedanklicher Verbindungen. Durch den wirkenden Rückzug des Geistes zu sich selbst sind sie in unterschiedlicher Kollektivierung miteinander verbunden. Mit dem Verstand kann der Mensch ihren Ursprung nicht erkennen, weil dieser der Ursprung selbst ist.
In der ersten Instanz der spontanen Trennung des körperlich denkenden Menschen vom nicht-körperlichen Geist ist der Mensch durch den Sog der Umkehr an die Erde gebunden. Es scheint eine Trennung des Ursprungs von Mensch, Erde und Universum zu geben. Weil der Mensch seinen Ursprung nicht kennt, glaubt er an eine Vergangenheit.
Jetzt – Zeitlosigkeit – Die Ur-Zeit – und der Schöpfungsstrahl
Kannst du, lieber Leser, wirklich wissen, dass es einen Moment gibt, vor diesem Moment? In der Tiefe dieser Besinnung wird klar, Gedanken kommen und gehen. Sie passieren. Dieses GewahrSein ist das Ewigkeits-Bewusstsein. ES IST immer hier. Hier ist der Verstand licht, denn kein einziger Gedanke ist wahr. Gleichzeitig ist der Körper licht. In diesem Licht-Bewusstsein offenbaren sich herankommende Gedanken als freudvolle Effekte des Geistes. Sie halten MICH als dasselbe geistige Wesen wach. In diesem heiligen Moment offenbart sich die Vergangenheit als das Wunder, das die Welt ist. Als eine spontane Reflexion der Haft an ursprünglichen Interpretationen ist sie eine schöne Illusion. Sie erneuert sich selbst von Moment zu Moment. Die sich entwickelnden organischen und anorganischen Wesen sind eine Reflexion des körperlich denkenden Ich-Verstandes. Sie kommen und gehen. Sie entstehen und vergehen. Der vom ewigen Geist abgespaltene Ich-Verstand ist Ursache und Wirkung zugleich. Er besteht aus Schwingungen, die in jedem Menschen eine Entsprechung haben. Das geistige Prinzip von Projektion (Interpretation) und Umkehr (geistiges Erwachen) ist der perfekte Spiegel der Bewegung des ewig geistigen Lebens.
Durch die angenommene Körperlichkeit bewegt sich der Mensch auf dem Schöpfungsstrahl. Es ist die Schein-Bewegung in den körperlichen Spiegel und zurück. Diese Realisierung erzeugt im jeweiligen Menschen eine Berührung als schwingendes=liebendes Gewahrsein. Hier und jetzt ist klar, die Welt hat keinen Anfang in der Vergangenheit und die Menschheit hat keine Zukunft. Mensch, Erde und Universum erscheinen hier und jetzt im Verstand. Im liebenden GewahrSein ist alles EINS. Nichts ist dazwischen. Ist der Ich-Gedanke als die Trennungs-Linie zwischen innen und außen als Illusion durchschaut, spiegelt sich all das in MIR. Als das bewusste Wesen BIN ICH der strahlende Moment. Im GewahrSein der Unsterblichkeit ist das die Erfahrung der Zeitlosigkeit.